Dienstag
12. Mai 2020

19:30 Uhr

Villa Ichon

Goetheplatz 4
28203 Bremen

Stadtplan

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Dr. Gert Meyer, Marburg

900 Tage: Die Belagerung Leningrads 1941–1944

Die Leningrader Blockade war ein zentraler Bestandteil des Vernichtungskriegs der Wehrmacht im Osten. Während der 900 Tage starben weit über 1 Million sowjetischer Zivilisten und Soldaten durch Hunger, Kälte, Krankheiten, Erschöpfung, Bombardierungen und während der Kämpfe an den Leningrader Fronten. In einer Weisung Hitlers vom 22. September 1941 hieß es: „Der Führer hat beschlossen, die Stadt Petersburg vom Erdboden zu vertilgen. Nach dem Sieg über Sowjetrussland wird es für das Weiterbestehen dieser großen Stadt nicht mehr den geringsten Anlass geben.“ Im Vortrag wird es darum gehen, unter welchen Bedingungen die faschistischen Pläne zunichte gemacht werden konnten. In einer beispiellosen Kraftanstrengung konnten die Fronten gehalten werden. Zehntausende von Kindern konnten evakuiert werden. Unter prekärsten Bedingungen konnte das kulturelle Leben weitergeführt werden und wurde zu einer Überlebensressource. Welche Erinnerungen knüpfen sich heute in Russland an die Blockade und wie geht die BRD mit einem der größten Verbrechen des deutschen Faschismus um?

Gert Meyer ist Politikwissenschaftler und Historiker. Er arbeitete vor allem zur Geschichte und zum politischen und gesellschaftlichen System der UdSSR und Russlands im 20. Jahrhundert.

Veranstaltung in Kooperation mit dem Bremer Friedensforum