Krieg und Frieden in der multipolaren Weltordnung
Prof. Dr. Frank Deppe, Marburg
In Kooperation mit dem Bremer Friedensforum.
Frank Deppe wird sich – vor dem Hintergrund des russischen Krieges gegen die Ukraine und seiner Folgen – kritisch mit dem Begriff und der Politik der „Zeitenwende“ (Bundeskanzler Olaf Scholz) auseinandersetzen. Der Begriff des „Imperialismus“ ist in die politische Sprache der Herrschenden zurückgekehrt – und es wäre zu fragen, ob die Welt in den Zustand konkurrierender Imperialismen (Großmächte) zurückfällt, die sich in der Zeit vor 1914 auf einen Großen Krieg vorbereiteten. Dabei wird er von der „Großen Transformation“ ausgehen, die sich seit dem Ende der Systemauseinandersetzung und des alten Kalten Krieges sowohl in den inneren gesellschaftlichen Verhältnissen in den entwickelten kapitalistischen Staaten als auch in den Machtstrukturen der Weltordnung und -Politik vollzieht. Er wird dabei auch auf die Frage nach dem Charakter des neuen „Kalten Krieges“ eingehen und die Differenz zum „alten Kalten Krieg“ im „Goldenen Zeitalter des Kapitalismus“ nach dem Zweiten Weltkrieg ansprechen. Daraus ergeben sich viele offene Fragen für eine Zeitdiagnose, aber auch für die Politik der politischen und gesellschaftlichen Linken sowie für die Friedensbewegung.
Frank Deppe ist emeritierter Professor für Politikwissenschaften an der Philipps-Universität Marburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören Politische Theorie, Geschichte und Politik der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung und die Politische Soziologie der Gewerkschaften