Eine unabhängige Frau in der DDR: Elfriede Brüning – Leben und Wirken.

Wann

6. März 2026    
19:00

Wo

Villa Ichon
Goetheplatz 4, Bremen, 28203

Eine unabhängige Frau in der DDR: Elfriede Brüning – Leben und Wirken.

Dr. Sabine Kebir, Berlin

Elfriede Brüning (1910-2004) veröffentlichte mit sechzehn Jahren erste Feuilletons und Reportagen und mit 24 den ersten Roman. Die Geschlechterverhältnisse
waren ihr Thema. Früh setzte sie sich für die Rechte arbeitender Frauen und ihrer Kinder ein. Die drei Romane, die sie in der Zeit des Nationalsozialismus
publizierte, widersprachen dem offiziellen Frauenbild: Die Heldinnen kämpften darum, auch als Ehefrauen berufstätig zu sein.
Nach dem Krieg lebte Brüning in der DDR, sie erhielt dort keine besondere Förderung als Frauenautorin. Oft wurden ihre Romane als „kleinbürgerlich“ eingestuft. Auf literarische Preise wartete sie bis in die achtziger Jahre. Ihre zahlreichen, zum großen Teil aus den neuen Schichten sich qualifizierender arbeitender Frauen stammenden Leserinnen und einige sensible Verlagslektorinnen haben sie dennoch vierzig Jahre lang zum Publikumsliebling gekürt: Brüning verkaufte in der DDR mehr als eineinhalb Millionen Bücher.

Brüning schuf auch ein bedeutendes Reportagewerk, das ihre Prosa „erdete“. Die kulturpolitischen Auseinandersetzungen, denen sie sich stellen musste,
werden kontrastiert vom Zuspruch, den die Autorin durch zahlreiche LeserInnenbriefe erhielt.

Sabine Kebir ist Autorin von populärwissenschaftlichen Sachbüchern, Belletristik, Kinder- u. Jugendbüchern, freie Publizistin in Presse, Rundfunk und Fernsehen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Bremer Frauenmuseum e.V. statt.